Lerntherapie für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen

Diagnostik

Die Diagnose von ASS ist ein medizinisch begründeter, sehr komplexer Prozess. Zuständig dafür sind Kinder- und Jugendpsychiater, erfahrene Kinderärzte oder speziell ausgebildete Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben.

Beratungsgespräch

Wichtig ist es, wenn sich für eine lerntherapeutische Therapie entschieden wird, dass mit allen Bezugspersonen (Eltern, Lehrer und Erzieher) über die Diagnose gesprochen wird, damit die in der Therapie entwickelten, auf das Kind abgestimmten Verhaltensstrategien im Alltag umgesetzt werden können. Es werden deshalb mit allen beteiligten Personen Gespräche geführt, um die Möglichkeiten der integrativen Lerntherapie aufzuzeigen.

Ziele der Lerntherapie mit autistischen Kindern

Um zielgerichtet mit den ASS-Kinder arbeiten zu können, wird großer Wert auf ein stabiles Beziehungsgefüge zwischen Kind und Therapeut gelegt. Dies bildet die Grundlage für die gemeinsame Arbeit. ASS-Kinder haben aufgrund ihrer Störung ein eher geringes Interesse an Kommunikation und Interaktion, auch nicht mit dem Therapeuten. Es wird verstärkt Augenmerk darauf gelegt, dass allgemeine und spezifische Anforderungen aus der Umwelt für den Betroffenen nachvollziehbar gemacht werden und darauf hin gearbeitet wird, dass ein integratives Leben für das Autismus-Kind in die bestehenden sozialen Gefüge von Schule und Freizeit möglich ist. Es wird daran gearbeitet, sich besser zu strukturieren und zu steuern, um gegebenenfalls selbstständiger und entsprechend des intellektuellen Niveaus arbeiten zu können.

Therapieinhalte

Wesentlich bei der Bearbeitung der ASS ist die Anpassung des Umfelds an die psychologische Besonderheit des Autisten. Die Beeinflussbarkeit des Störungsbildes ist unterschiedlich entsprechend des Spektrums möglich.

• Kompetenztraining

In erster Linie wird mit vorhandenen Ressourcen gearbeitet und nicht die Defizite in den Vordergrund gestellt. Mit den Betroffenen werden allgemeine und spezielle Regeln aus dem Umfeld besprochen und regelkonformes Verhalten eingeübt. Ein weiterer Bestandteil des Kompetenztrainings ist die Schulung der Verhaltensbeobachtung und das Einüben bestimmter Verhaltensmuster.

• Psychoedukation

Psychoedukation ist die Aufklärung des Patienten über Art, Ursprung, Verlauf und Bewältigungsmöglichkeiten seiner Erkrankung oder Störung. Hauptaugenmerk ist darauf gerichtet, was der Klient durch eigenes Tun zur Verbesserung seiner Situation und zur Bewältigung als problematisch angesehener Situationen beitragen kann.

• Systematische Handlungsplanung und Einübung alltagspraktischer Tätigkeiten

Die Verbesserung der Impulssteuerung zeigt sich darin, dass erst nachgedacht und dann gehandelt wird. In der Therapie lernen die Kinder, ihre Handlungen systematisch zu planen und anhand strukturierter Umgebungs- und Ablaufgestaltung Alltagsansprüchen zu genügen.

• Verbesserung der Sozialkompetenz und Erlernen von Kommunikationsregeln

Kindern mit ASS fällt es sehr schwer, zuzuhören und nonverbale Signale deuten zu können. Sie sind auf der sozial-emotionalen Ebene sehr eingeschränkt. Das Erlernen von Verhaltens- und Kommunikationsregeln erfolgt in einem sozialen Verhaltenstraining, das eng mit dem Kompetenztraining verknüpft ist.

• Lerntechniken

Das Einüben von Lerntechniken zur Bewältigung der alters- und normgerechten Lernaufgaben der Schule erfolgt individuell und in ständigem Abgleich mit den erfolgen.

Kursdauer

Einzeltermine (60 min pro Woche)

Termin

Terminvereinbarung jederzeit möglich